Gutes Chrom, böses Chrom?
Chrom ist mit 0,02% am Aufbau der Erdkruste beteiligt, überwiegend in Form von Chrom (III)- Verbindungen, und somit überall zu finden. In Pflanzen, Wasser und Böden. Aber auch sechwertiges Chrom (VI) kommt in der Natur vor.
Das dreiwertige Chrom ist die stabilste Form und ist weniger reaktionsfähig.
Das sechswertige Chrom weist dagegen ein so hohes Oxidationspotential auf. dass dadurch Gewebe und Erbgut verändert werden kann. Sechswertiges Chrom wird daher als mutagen und kanzerogen klassifiziert.
Ultraspurenelement Chrom
ist ein sehr bedeutendes, aber meist überhaupt nicht beachtetes Spurenelement in der Pferdefütterung.
Chrom (III) ist fast ausschließlich für die Signalwirkung des Insulin auf insulinabhängige Zellen zuständig. Es verstärkt die Insulinwirkung durch Chromodulin (ein Botenstoff im inneren der Zelle), in dem es mittels Rezeptoren (Schlüssellochfunktion) die Zellmembrane für Insulin durchlässig macht.
Funktion
Normaler Stoffwechsel
Chromodulin dockt vom Zellinneren an die Rezeptoren und ermöglich damit das Andocken des Insulins von außen. Erst wenn beide Schlüssel aktiviert sind (mittels GLUT4 = Glucosetransportfaktor), wird die Zelle durchlässig für Nährstoffe, wie z.B. Glucose, Triglyceride, usw.
Chrommangel / Insulinresistenz
Fehlt Chromodulin ist ein Andocken des Insulins nicht oder nur noch sehr eingeschhränkt möglich, Nährstoffe können nicht ausreichend ins Zellinnere gelangen. Die Zellen sind unterversorgt, die nötigen Nährstoffe bleiben im Blut. Eine Insulinresistenz droht. Der Blutzucker bleibt hoch und wird als Energiereserve Fett gespeichert
Chrom hat direkten Einfluss auf den:
- Kohlenhydratstoffwechsel
- Fettstoffwechsel
- Eiweißstoffwechsel
- Nährstoffversorgung der Zellen.
Wechselwirkungen
Erhöhung der Chromresorption:
- ASS/Aspirin,
- Aminosäuren (Histidin, Glutaminsäure),
- Vit. B3, Vit. C,
- Oxalat (z.B. aus Ampfer)
Beeinträchtigungen der Resorption/Verwertung:
- Calcium, Eisen, Mangan, Zink (jeweils in größeren Mengen gegeben),
- Phytate (z.B. aus Getreideschalen)
Erhöhter Bedarf:
- zucker- und/oder fettreiche Fütterung,
- Hochleistungssport, Alter, Stress,
- Cortisongaben,
- bei Stoffwechselstörungen, wie:
Insulinresistenz, EMS, Cushing, Diabetes Typ II
Gegenanzeige:
PSSM, schwere Nierenschäden